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INform_Ausgabe_3_2020_A52_ET_13_Mai

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VERANSTALTUNGEN IN SÜDBADEN

Autohersteller

Autohersteller unterstützen?! Muss das wirklich sein? Jetzt bitte kein Aktionismus! Sehr geehrte Leserinnen und Leser, eine „Krisen“-Situation, wie wir das im Moment erleben, ist für mich schon auch ein Gradmesser, was unser Land denn nun tatsächlich aushalten bzw. leisten kann. So bin ich der Meinung, dass unsere Politik im Großen und Ganzen bisher absolut vorausschauend und somit weitgehend richtig und umsichtig gehandelt hat. Wenn ich Entscheidungen nicht in Ordnung fand, so habe ich die Vorschriften, die uns von „oben“ auferlegt worden sind, trotzdem eingehalten. So sollte man sich als „Demokrat“ in unserem Land auch grundsätzlich verhalten, wie ich meine. Natürlich sind Politiker auch immer versucht sich zu profilieren, womit der/die eine oder andere dann auch oft über das Ziel hinaus schießt. Das liegt in der Natur der Sache bzw. der Politik. Aber mal ganz ehrlich: in deren Haut möchte ich momentan auch nicht stecken. Egal, was entschieden wird, es gibt eben immer Befürworter und auch Gegner zu jeder Entscheidung. Klasse finde ich das Verhalten all jener, die im Gesundheitswesen, oder im Lebensmittelhandel und somit „systemrelevant“, arbeiten. Menschen, die klaglos Ihren Dienst tun, ohne dauernd zu hadern und zu meckern. Menschen, die sich selbst eben vielleicht nicht so wichtig nehmen. Menschen, die dann oft auch noch in Kurzarbeit gehen müssen und somit finanzielle Einschnitte erleben. Das sind und bleiben meine Leistungsträger dieser Gesellschaft. Wenn jetzt noch die Politiker und der Staat auch merklich und vor allem tatsächlich ihre Solidarität bekunden und vielleicht auch mal auf die kommende „Diätenerhöhung“ verzichten zugunsten derer, die es wirklich hart getroffen hat, dann möchte ich das als den richtigen Weg bezeichnen. Das würde mich beeindrucken und meine Wahlentscheidung merklich beeinflussen. Schließlich bin ich ja auch „Souverän“ bzw. Wähler in diesem Lande. Was mich am meisten beeindruckt ist, dass sich unsere Mitbürger bisher unglaublich pflichtbewusst und regelkonform verhalten haben. Ausnahmen bestätigen die Regel. Jetzt hoffe ich, dass die Politik sich nicht ein Eigentor schießt und sich plötzlich aus Profilierungssucht zu meines Erachtens unnötigem „Aktionismus“ hinreißen lässt. Ich denke, die Menschen in Deutschland haben gezeigt, dass man auch in einer sehr schwierigen Situation absolut verantwortungsbewusst zu Handeln im Stande ist. Will sagen, dass ich es jetzt unbedingt für erforderlich halte, die Menschen im Land auch wieder selbstständig handeln zu lassen und nicht in Versuchung gerät weiterhin die verfassungsmäßigen Grundrechte einzuschränken. Das halte ich als Demokrat auch in Krisensituationen grundsätzlich für äußerst fragwürdig. Wir brauchen jetzt ganz sicher keine Politiker/innen, die sich verhalten wie Eltern, die sich unmündigen Kindern gegenüber sehen. Das sind wir nämlich nicht! Jetzt sollten meiner Meinung nach unbedingt und schnellstmöglich die Gastronomie, Hotellerie und auch Veranstalter sowie Reisebüros, eben alle, die diese Situation mehr getroffen hat als andere, wieder selbstständig handeln dürfen. Was sicher nicht ausschließt, dass man sich an die jeweils gegebenen Regeln hält. Wer will denn schon jemanden Anderen wissentlich gefährden? Als extremen Affront an unsere Gesellschaft betrachte ich die Überlegung, dass die Politik unsere Autohersteller jetzt finanziell unterstützen soll, sukzessive wohl auch will. Das halte ich für mehr als fragwürdig. Die großen Autobauer im Land zahlen nicht unerhebliche Dividenden aus. Und wer das kann, bedarf meines Erachtens keiner finanziellen Unterstützung seitens des Staates und somit der Steuerzahler. „Abwrackprämie“? Hatten wir auch schon und soweit ich weiß, war das damals schon ein finanzieller Schuss in den Ofen. Also bitte, es gibt sicher nach dieser Krise noch viele finanzielle Baustellen, die Steuergelder bedürfen. Passend hierzu möchte ich auch noch Herrn Schäuble zitieren, der erst kürzlich betont hat, dass der Staat nicht mehr Geld ausgeben sollte, wie er zu erwirtschaften im Stande ist. Das halte ich für einen guten Rat an alle Verantwortlichen. Da es ein offenes Geheimnis ist, dass unser Staat ein eher schlechter Unternehmer ist, muss jedem Menschen im Lande bewusst sein, dass das alles – wie immer! – natürlich irgendwie bezahlt werden muss und sicher auch wird. Und wer zahlt letztendlich die Zeche? Wir die Steuerzahler und niemand sonst. Das muss uns einfach klar sein. Bleiben Sie gesund! Ihr Roland Schönberg Herausgeber INform Seite 2 ...aus der Regio für die Regio! ...aus der Regio für die Regio! Der Schwarzwald-Canyon Mo., 15. 6. 2020 · 8.30 Uhr · Tourist-Information Krozingen Mit einem Kleinbus geht es nach Bonndorf am Rande der Wutachschlucht. Von dort aus startet die mittelschwere, etwa 5-stündige geführte Wanderung durch eine der spektakulärsten Landschaften im Südwesten. Auf den Spuren der wechselvollen Geschichte führt der naturnahe Weg mit ca. 10 km und einer Steigung von insgesamt etwa 200 Metern durch die Schlucht. Weitere Infos und Termine unter: www.bad-krozingen.info Richterkabarett · In dubio prosecco! Fr., 19. 6. 2020 · 12 Uhr · Vorderhaus Freiburg Das Richterkabarett vermittelt Ihnen seine Sicht auf die Welt der Justiz und die restliche Welt nicht durch Übertreibung, sondern durch Untertreibung. Was bleibt ihm auch übrig, wenn richterlicher Durchschnitt das Maß aller Dinge ist, Flüchtlinge entweder im Mittelmeer oder im... Weitere Infos und Termine unter: www.vorderhaus.de

Emotionale Wunden heilen Therapieangebote im Sigma-Institut Freiburg In der aktuellen Corona-Krise erleben viele Menschen Symptome, die denen von Traumata ähneln. Jetzt in die Aktion zu gehen, hilft in Krisenzeiten psychisch halbwegs gesund zu bleiben. Denn wenn ein Mensch etwas erlebt, das seine Anpassungs- und Bewältigungsstrategien überfordert, wird automatisch sein Stresssystem aktiviert. Bei einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) dauern die seelischen Schmerzen an – oft über Jahre und Jahrzehnte – und ziehen massive, z. T. auch akute Symptome nach sich wie z. B. Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten, Desorientierung in bestimmten Situationen (Dissoziation), Rückzug, innere und äußere Unruhe. Vor einer Trauma-Bearbeitung gilt es unbedingt, die betroffenen Personen psychisch zu stabilisieren und u. a. eine Ressourcenaktivierung einzuleiten. Das Sigma-Zentrum Bad Säckingen hat dazu ein mehrstufiges Behandlungskonzept entwickelt, bei dem die Traumabehandlung so dosiert wird, dass die psychische Verarbeitungsfähigkeit des Patienten nicht überschritten wird. Stressreaktionen sind Hilfe bei Zwangserkrankungen Wer zu den 3,8 Prozent der Deutschen gehört, die an einer Zwangserkrankung leiden, ist in prominenter Gesellschaft: Hollywood-Ikonen wie Charlize Theron thematisieren öffentlich ihre Zwangsstörung, David Beckham erzählt in Interviews, dass er es nicht aushält, wenn Gegenstände in ungerader Anzahl vorliegen. Bleibt die Frage: Wie sieht die Hilfe aus, die ich mir holen kann und was wirkt gegen Zwänge? Escitalopram, Sertralin, Paroxetin oder Fluoxetin: Diese sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind im eigentlichen Sinne Antidepressiva, entfalten aber durch ihren Einfluss auf hirneigene Botenstoffe auch eine Wirkung gegen Zwänge. Noch immer sind starke Vorurteile gegenüber Psychopharmaka in unserer Gesellschaft verankert. Ängste vor Nebenwirkungen oder vor Abhängigkeit werden durch das ohnehin schon verbreitete Misstrauen gegenüber der Pharmaindustrie noch geschürt. Dabei gelten vor allem SSRI der zweiten Generation als besonders nebenwirkungsarm und werden daher nicht ohne Grund zu den sogenannten „Clean Drugs“ gezählt. Ebenso ist bei diesen die Abhängigkeitsgefahr reiner Mythos; SSRI greifen in das serotonerge System des Hirnstoffwechsels ein, haben dadurch keinen Einfluss auf das Belohnungszentrum des Gehirns. Letzteres ist für eine Suchtentwicklung unabdingbar. ein genetisch verankertes, überlebensnotwendiges und automatisiertes Reaktions- und Verhaltensprogramm, das mit körperlichen Symptomen verbunden ist. Charakteristisch für die Entwicklung eines Posttraumatischen Belastungssyndroms ist u. a. der Umstand, dass die psychische Anspannung des Menschen nach Stunden oder Tagen nicht nachlässt, da die Person nicht in der Lage ist, das Erlebte psychisch zu verarbeiten. In Folge dessen kann es nicht in die Erfahrungswelt integriert werden und in das Langzeitgedächtnis übergehen. Es wird nicht zur Erinnerung. Damit das Erlebte nicht ständig präsent ist, bleibt der Psyche nur die Möglichkeit, das Unverarbeitete abzuspalten. Die Intensität der Abspaltung variiert. Im extremen Fall ist sie dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich. Durch Auslöser (Trigger) kann die unbewusste Erinnerung jedoch plötzlich und unerwartet wieder aktiviert werden. Dies kann über alle Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Haut) geschehen. In Folge davon tauchen die Bilder der Ereignisse unvermittelt auf und/oder die damit einhergehenden Gefühle Professor Dr. Christoph Bielitz im Patientengespräch ( © Sigma-Zentrum) und/oder Körperreaktionen stellen sich ein. Die Person wird dann davon überflutet, da dies unwillkürlich passiert und sie keinen Einfluss darauf hat. Sie hat das Gefühl, als ob der traumatisierende Vorgang „jetzt“ (wieder) passierte. Daher stellen sich dann auch damit einhergehende Stressreaktionen wieder ein, wie beim Erleben des Traumas selbst. „Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen geht es darum, dass die betroffene Person darin unterstützt wird, das traumatische Geschehen zu verarbeiten, damit es integriert werden kann und Deshalb machen Antidepressiva nicht abhängig, weder körperlich noch psychisch. Auch das Argument, dass man mit Tabletten die eigene Persönlichkeit auf unnatürliche Weise verändere, ist nicht mehr zeitgemäß. Ein Mensch, der sich ein Bein bricht, verzichtet auch nicht auf den Gips, weil dieser nicht natürlicherweise im Körper vorkommt. SSRI haben dem Gips aber voraus, dass sie dem Körper keinen Botenstoff hinzufügen, sondern so wirken, dass sie die hirneigenen Botenstoffe wieder aktivieren. Wer dennoch skeptisch bleibt und eine medikamentöse Behandlung lieber vermeiden möchte, hat trotzdem weitere mögliche Therapieoptionen. Im Sigma-Zentrum Bad Säckingen wird einem multimodalen, interdisziplinären Ansatz Rechnung getragen. Neben der oben genannten Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung bietet die Klinik jetzt auch im Sigma- Institut in Freiburg eine Bandbreite an kreativen und körperorientierten Therapieverfahren an. Die dort vertretene Grundhaltung, dass nicht die Krankheit, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht, kann ein wichtiges Fundament zur Reaktivierung eigener Ressourcen des Betroffenen bedeuten. Letzten Endes ist jedes therapeutische Bestreben darauf ausgerichtet, dass Menschen ihren eigenen Weg wiederfinden, den sie mit ihren eigenen Füßen gehen. Auf die Bewältigung einer Zwangsstörung übertragen, bedeutet dies die Rückeroberung eines wichtigen Stücks eigener Freiheit. Um es mit Jean-Jacques Rousseaus Worten abzuschließen: Empfang im Sigma-Institut Freiburg (© Sigma-Zentrum) Ärztehaus beim Diakoniekrankenhaus Freiburg (© Nicolai Schmidt) somit zur Erinnerung wird“, erläutert Prof. Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher Direktor des Sigma-Zentrums Bad Säckingen, das mit der Einrichtung des Sigma-Instituts im neuen Ärztehaus (Wirthstraße 9) beim Diakoniekrankenhaus auf die immer größere Nachfrage aus dem Raum Freiburg reagiert hat. Ambulanz, Früherkennungszentrum und Spezialsprechstunden bieten für privatversicherte Ratsuchende und Patienten einen persönlichen und diskreten Zugang zu Beratung im Bereich psychischen und psychosomatischen Unwohlseins. Seite 3 Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. ...aus der Regio für die Regio!

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